" Go West" Tour 2019, Teil 9(Finale): Lagoon

  • Am nächsten Tag ging es noch einmal ca. 90 Minuten richtung Westen bevor wir endlich an unserem letzten Park angekommen waren. Dem ca. 50 Km nördlich von Salt Lake City gelegenen Lagoon.


    Wir waren etwas nervös, ob der Park die extrem lange Anfahrt würde rechtfertigen können.Zumal man auch nicht soo wahnsinnig viele Berichte im Netz darüber findet, da er doch arg abseits der üblichen Coaster-Touren liegt.

    Was uns nach dem Erwerb des Tickets und dem Betreten des Parks sowie dem lesen der Parkregeln(natürlich schon vorab) direrkt positiv auffiel: Es gab weder die bei großen Parks fast üblichen Metalldetektoren, noch gibt es irgendeine Form von Vordrängelpässen und sogar die eigenen Getränke dürfen mit in den Park genommen werden.(Bollerwagen konnte man sich gegen eine geringe Gebühr leihen). Ja sogar Alkhohol ist im Park erlaubt ! (nicht,das ich das wirklich bräuchte,ist aber in den USA extremst ungewöhnlich)


    Der Eingangsbereich ist dann doch eher unspektakulär:





    Wir hielten uns direkt nach dem Eingang erstmal nach rechts. Dort befinden sich direkt nebeneinander die ersten Bahnen.Das ganze wirkt so ein bisschen wie die Schienenecke des Parks.

    Wir fangen mit etwas einfachem an,der klassischen Wilden Maus:





    Im direkten Umfeld befindet sich "the spider", ein Maurer Söhne Spinning coaster in der SC2000 standardversion.

    Die Warteschlange ist als kleine Burg gestaltet, die Bahn selber jedoch ohne Thematisierung.






    Direkt gegenüber steht "Wicked" ein Tower Coaster von Zierer.






    Ich kann all diesen Kompaktanlagen wenig abgewinnen,aber irgendwie gefallen mir die Teile besser als die Eurofighter von Gerstlauer.Evtl. liegt es an den Schoßbügeln.


    Ebenfalls in Spukreichweite steh "Roller Coaster", eine klassische Holzachterbahn von 1921(original) bzw. 1953(Wiederaufbau nach Brand):






    Das Layout ist klassisch out&back, wird jedoch meiner Meinung nach etwas zu langsam durchfahren.Es kommen weder Airtime auf noch gibt es besondere Streckenelemente. EInzig besonders ist, das die Bahn seit 2018 Millenium Flyer Züge von GCI hat. Die Züge sind perfekt bei entsprechend rasanten Bahnen. Bei dieser Bahn nehmen sie aber durch den Komfort irgendwie noch den letzten rest an Aufregung.Schade.


    Und widerum fast direkt daneben steht "Colossus the fire dragon". Hierbei handelt es sich um einen Doppel Looping von Schwarzkopf, und zwar die Version mit zusätzlicher Helix. Das ist die Bahn, die 1981 unter Bruch/Robrahn in Deutschland auf der Reise war. Seit 1983 dreht sie hier in Lagoon ihre Runden:








    Schickes Teil ! Fahreigenschaften smooth wie eine Babypo, tolles Streckenlayout und gegen Abend hin wenn sie eingefahren ist, sogar richtig ordentlich Druck in der Helix.

    Die Wartezeit war trotz hohem Andrang (wie im Gesamten Park) dank zügiger Abfertigung und 2-Zug-Betrieb sehr kurz.


    Wir gingen nun wieder zurück zum Eingangsbereich und von dort nach rechts.(also quasi vom Eingang aus direkt gerade aus)


    Dort steht "Bombora", eine kleine aber feine Familienbahn von ART Engineering:






    Die Strecke ist zwar nicht besonders lang, aber das Layout ist dennoch knackig und wird zügig durchfahren. Fahreigenschaften sind auch sehr gut. Macht Spaß. Und bei 2-Zug Betrieb(trotz der kurzen Strecke) war die Wartezeit auch minimal.


    Quasi in Sichtweite steht "Bat", ein suspende Family Coaster von Vekoma.Sehen kann man ihn aber kaum,weil er sehr gut in die Pflanzenwelt integriert wurde:





    Hier gab es die längste Wartezeit, weil die Bahn nur einen Zug hat und auch nur ein Mitarbeiter für die Abfertigung zuständig war.



    Für uns ging es weiter zum nächsten Schwarzkopf-Schätzen, genauer gesagt einem jert Star 2 mit gleichlautendem Namen:






    Ich wollte schon immer mal so eine Bahn fahren.Jetzt durfte ich endlich. Absolut Spaßige Bahn,die sich trotz ihres Alters wunderbar fährt. Leider hatte ich eine ungünstige Sitzposition. Der Park hat eine strikte "jede Reihe und jeder Zug muss voll besetzt sein" Politik. Das macht ja bei viel Andrang und langen Zügen Sinn. bei Einzelwagen eher weniger. Dies bedeutete im konkreten Fall, das die drei hintereinander liegenden Sitzbereiche mit jeweils 2 Leuten aufgefüllt werden mussten.

    Mein Kumpel und ich (zusammen ca. 220 Kgs) passten aber beim besten Willen nicht in einen Sitzbereich. Statt uns entsprechend einzeln zu verteilen(bei unserem Gewicht kein Problem) wurde uns jeweils ein Kind der hinter uns wartenden Familie zugeteilt und entsprechend diese Familie für die Fahrt auseinander gerissen. Nicht besonders clever.

    Ich habe dann dem jungen versucht klar zu machen,das ich hinten und er vor mir sitzen soll,weil es sonst nicht passt. Er hat es aber gekonnt ignoriert.ALso saß ich ganz vorne eingequetscht zwischen dem (nicht gerade schlanken) jungen und dem vorderen Ende des Wagens. War nicht besonders komfortabel und hätte man seitens des Mitarbeiters eleganter regeln können.


    Davon wollten wir uns aber nicht die Laune verderben lassen. Wir erkundeten zunächst etwas den restlichen Park. Es gibt dutzende von klassischen Fahrgeschäften:












    Aber es gibt auch zwei Attraktionen, die mir im Parkplatz recht schnell ins Auge gefallen sind. Zwei klassische Geisterbahnen. Zum einen "Terroride" aus dem Jahre 1967:





    zum anderen "Dracula`s castle" aus dem Jahr 1973:





    Beide Bahnen sind richtig gut ! Natürlich keine brutalen Schockmomente, aber dennoch viele Effekte, viel Szenerie und alles funktionierte.Dazu ein richtig gute Soundeffekte(passend zum Effekt und nicht irgendeine Sirene).


    Mir hat die ältere der beiden Bahnen etwas besser gefallen.


    Wir machten uns nun in die hinterste Ecke des Parks. Gegenüber der "Coaster Ecke" liegt ein großer See:





    Wenn man um diesen See herum geht hat man zum einen auf der linken Seite den Wasserpark (Lagoon a beach) kommt aber auch in den etwas abseits und versteckt gelegenen Bereich "Pioneer Village". Dieser ist gestaltet als Westernstadt:





    In den Gebäuden sind hauptsächlich Shops und Gastronomie, u.a. ein Backwaren/Eis-Laden und eine Filiale der Fastfodd Kette "Arby`s" . In diesem Arby`s haben wir dann auch zu Mittag gegessen. Lecker und preislich akzeptabel.

    Als Fahrattraktionen gibt es eine Wildwasserbahn:





    Sowie ein nochmals etwas abseits gelegenes Rafting.(leider ohne Foto)



    Von dort aus ging es für uns zum komplett anderen Ende des Parks, denn dort waren wir noch nicht.


    Neben ein paar Flatrides und einer Go-Kart Bahn(gegen Aufpreis) befindet sich hier die höchste Achterbahn des Parks. "Cannibal":





    Mit ihrem hohen Turm und auch sonst sieht die Bahn beeindruckend aus. Immerhin liegt die Schienenhöhe bei 63 Metern. Die Bahn macht wirkliich Saß. Das Layout weiss zu gefallen und auch etwas zu überraschen. Lediglich der Teil nach der Blockbremse ist nicht ganz so der Knaller. Sehr mysteriös ist für mich der Hersteller. Offiziell ist es eine vom Park selbst gebaute Bahn bzw. ist auch ART Engineering mit involviert. An diesen Aussagen habe ich aber starke Zweifel. Das liegt an den Wagen und den Fahreigenschaften. Die Wagen sehen zwar nicht perfekt,aber doch sehr professionell aus und sind optisch nahe an denen der Konkurrenz. Die fahreigenschaften sind jedoch perfekt ! Das kann selbst z.B. eine Blue Fire im EP nicht besser. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, das der Park selber oder aber ART engineering(die haben gerade mal 5 Kiddie Coaster gebaut) in der Lage sind, eine so große, inversionsreiche und schnelle Bahn (114 km/h !) mit so perfekten Fahreigenschaften zu bauen. Also zumindest diejenigen, die die Schienen gebogen haben, müssen das auch für andere Achterbahnhersteller tun.


    Wer auch immer sie gebaut hat: Sie ist gut geworden !


    Zum Schluss drehten wir noch eine Runde mit dem Riesenrad, um ein paar Fotos zu machen:







    Fazit: Wir hatten Bedenken, ob der Park die lange Anfahrt rechtfertigt. Antwort: Definitiv ! Das war der beste Park auf der gesamten Tour und gehört auch in meine Top 10 in den USA.


    Durchweg sehr schöne Gestaltung, sehr gepflegt, viele Attraktionen mit Wiederfahrwert, einige Raritäten, bezahlbare und recht gute Gastronomie, sehr freundliche und motivierte Mitarbeiter(ok,der am Jet Star war leicht überfordert) .

    Man sieht dem Park einfach an jeder Ecke an, das er mit Liebe betrieben wird. Da hat jemand Spaß an dem, was er da tut.


    Für uns ging es vom Park in Richtung Hotel, vorher jedoch kehrten wir zum Abendessen in eine Fillie von "in&out Burger" ein.

    Am nächsten Tag stand dann auch schon der Heimflug an. Es ging von Salt Lake City mit einem Umstieg in New York zurück nach Frankfurt.

    Today`s music ain`t got the same soul

    I like it old time rock and roll

  • Danke dir für diese Berichteserie, insbesondere für diesen letzten Bericht aber auch die Berichte abseits der Parks.


    Mit wem warst du denn eigentlich unterwegs? Corny?

  • Auch von mir ein Dank für die gesamte Bericht-Reihe. Schade, dass es schon wieder vorbei ist.


    Lagoon ist auch so ein Wunsch-Ziel von mir. Offenbar zurecht.

    Hab' Sonne im Herzen und Pizza im Bauch,

    dann bist du glücklich und satt bist du auch.

  • Herzlichen Dank für die vielen Fotos und erklärenden Worte.


    Den Schwarzkopf Double Loop und Jet Star würde ich auch gerne mal fahren, insbesondere weil sie in diesem Park top gepflegt sind und gute Fahreigenschaften besitzen. Aber eine so weite Reise mag ich nicht unternehmen.

  • Danke für eure warmen Worte.


    Aber hey, du warst doch schon im Heide Park und Hansa Park.

    Dann hast du den Großteil des Weges doch schon geschafft. Nochmal lässige 10 Stunden in den Flieger und du bist quasi da. ;)

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  • Coasterdesigner:

    Im Hansa Park finde ich Nessie von Schwarzkopf mega geil. Nur mit lockerem Schoßbügel "gesichert" trotz Looping! :D Da kommt Bauchkribbeln und angenehme Nervosität auf.


    Aber eine Reise im Flugzeug verursacht mir dann doch zuviel Bauchkribbeln. Ich habe nämlich noch mehr Angst vorm Fliegen als vor Achterbahnen. :| Umso mehr genieße ich die Bilder in deinen Parkberichten. Danke sehr.