"On the Road again"-Tour 2023, Teil 7: Michigans Adventure

  • Und wer sich ein bisschen auskennt, wusste bei "Cedar Fair Park in MIchigan" natürlich, von welchem Park ich rede: Michigans Adventure.

    Der kleinste Park der Cedar Fair Gruppe gilt so ein bisschen als der vergessene Cedar Fair Park.


    Wir kamen pünktlich zur Öffnung am Parkplatz an und freuten uns über einen doch sehr leer wirkenden Parkplatz.


    In der Nähe des Eingangs steht direkt die erste Bahn. EIn Arrow Corkscrew aus dem Jahr 1979:




    Die Warteschlange sah sehr kurz aus und trotzdem dauerte es 25 Minuten bis wir dran waren.Grund ist die extrem langsame Abfertigung. Zum einen sind die Mitarbeiter extrem langsam und zum anderen kapierte keiner der Fahrgäste,das die Gurte nicht zum drauf sitzen gedacht sind,sondern um sie mit den Bügeln zu verbinden.:rolleyes:

    Also durfte bei jeder Fahrt nochmal die Hälfte der Gäste aufstehen,die Gurte hervorholen und sie richtig benutzen. Und auch das man Taschen und Rucksäcke nicht mitnehmen darf, ist vielen trotz Schildern und Durchsagen erst aufgefallen,als der Ride-Op die Bügel kontrolliert hat.


    Die Fahrt selber ist unspektakulär. Es gibt schlimmer fahrende Arrows, aber die Strecke ist halt auch nicht besonders lang. Lediglich die Farbe von der Bahn weiß extrem zu gefallen.


    Auf Grund der miserablen Kapazität entschieden wir uns dann, die Arrow-Maus "Mad Mouse" zu nehmen,da wir hofften, das morgens noch nicht viel los ist.




    Mit Baujahr 1999 ist sie eines der Spätwerke von Arrow. Hätte Arrow von Anfang an solche Bahnen gebaut,gäbe es sie wohl heute noch. Bis auf die letzten paar Kurven fährt sich die Bahn echt gut. Die Strecke ist jetzt nicht wahnsinnig spektakulär ,macht aber durchaus Spaß.


    Es war auch wenig los,allerdings war auch hier die Abfertigung eine Katastrophe. Man hatte zwar vier Wagen auf der Strecke, hat aber immer nur einen Wagen auf die Strecke geschickt. Kurz bevor der Wagen in der Schlussbremse war,wurde erst der nächste Wagen auf die Strecke geschickt.X(

    Und das auch nur,wenn er fertig beladen war. Denn auch hier wussten die Fahrgäste nicht, das man Taschen vorher abstellen muss. Da wurde gerne mal versucht, Rücksäcke mitzunehmen. Anstatt sie aber einfach den Gästen abzunehmen und in die Fächer zu legen, haben die ride-ops die Bügel geöffnet, die Gäste stiegen aus und legten den Krams selber in die Fächer.


    Also direkt weiter zur nächsten Bahn. Der 1988 eröffneten Holzachterbahn der Dinn Corporation mit dem Namen "Wolverine Wildcat":




    Die Strecke hat bereits in Teilen ein Retracking bekommen. Glücklicherweise hat man mit den wichtigen Stellen angefangen. Vom Layout her ist die Bahn zwar nicht so spannend ,wie sie sein könnte(es fehlt einfach Airtime),dafür sind die Fahreigenschaften aber erträglich. Leider war die Abfertigung auch hier eine Katastrophe. Zum einen gab es ein-Zug-Betrieb und zum anderen haben auch hier die Fahrgästen den Sinn der Gurte und die Aussage "keine losen Gegenstände" nicht verstanden.

    Zudem meinten einige Fahrgäste,auf der falschen Seite aussteigen zu müssen und ihren an den Gates wartenden Begleitern erzählen zu müssen,wie die Fahrt so war.X(


    Wir machten uns nun weiter auf den sehr langenleider komplett unschattigen Weg zum hintersten Teil des Parks. Dort stand schließlich noch ein äußerst seltenes Exemplar:





    Richtig, ein SLC. :P

    Dieser hört auf den Namen Thunderhawk, wurde 1998 gebaut und 2008 vom Geauga Lark Park hierher versetzt. Diese Bahn ist übrigens in den 22 Jahren unter Cedar Fair die einzige(!) neue Achterbahn des Parks.

    Auch hier gab es nur einen Zug in Betrieb und auch hier waren die Mitarbeiter seeeeeeeehr langsam in der Abfertigung.


    Auf Grund des Alters und des Umsetzens erwarteten wir fürchterliche Fahreigenschaften, wurden aber positiv überrascht.

    Ich gehe sogar soweit und sage, das ist der SLC mit den besten Fahreigenschaften,den ich je gefahren bin.

    Natürlich immer noch weit von einem B&M entfernt,aber es gibt keinerlei wirkliche Schläge.


    Auf dem langen Weg zur nächsten Bahn kamen wir an einer Reihe der üblichen Flatrides und anderen Attraktionen vorbei.









    Ziel war die größte Achterbahn des Parks. Der 1998 eröffnete CCI-Woodie "Shivering Timbers":




    Der überwiegende Teil der Strecke ist lediglich vom Parkplatz aus einzusehen.

    Die Warteschlange war kurz, aber mittlerweile hatten wir ja Erfahrung. ;)

    Auch hier war nur ein Zug in Betrieb und auch hier waren die Mitarbeiter nicht besonders schnell. Dementsprechend dauerte es auch wieder ewig.


    Das Layout ist ein klassisches Out&Back mit gefühlt 3500 Airtime Hügeln und einer kräftigen Helix zum Schluss.


    Die Bahn wäre auch eine absolute Granate....wenn sie denn Fahrbar wäre. Man hat ja bereits mit dem Retracking angefangen..aber das sollte man ganz dringend für die ganze Bahn machen.

    Ich kenne viele Holzachterbahnen,und die müssen ja auch in bestimmtem Maße ruppig sein. Aber die Bahn ist einfach unfahrbar. Besonders in den Tälern gibt es dutzende massive Schläge und die Wirbelsäule endet abwechselnd entweder unterhalb der Schulterblätter oder an der oberen Innenseite des Gehirns.

    Wirklich schade,denn das Layout ist super und die Airtime der Wahnsinn.


    Wir gingen direkt weiter ins "wunderschön" gestaltete Kinderland:



    Ziel war der Kiddie Coaster "Woodstock Express":



    Den Experten wird jedoch sofort auffallen,das dort zum Betreiben der Bahn etwas elementares fehlt...richtig, der Zug. ;)


    Dementsprechend war die Bahn auch geschlossen.


    Also blieb uns nur noch eine letzte Bahn übrig.Der CCI-Woodie "Zach`s Zoomer":



    Erstaunlichrweise habe ich tatsächlich nur das Schild fotografiert und nicht die Bahn.

    Mit 12 Metern Höhe und 430 Metern Länge ist es nicht die größte aller CCI Bahnen.


    Wie sie sich fährt,kann ich leider nicht sagen, da sie an diesem Tag geschlossen war.X(

    Ein Zug war aber immerhin vorhanden. ;)


    Damit waren wir mit allem,was uns interessiert hat auch schon durch.

    Auf Grund der extrem langsamen Abfertigung hatten wir keine Lust auf Wiederholungsfahrten,zumal auch keine der Bahnen wirklich dazu eingeladen hat.


    Fazit: Der Park an sich ist gar nicht so schlecht. Potenzial ist da.Allerdsings gibt es ein paar Punkte,die ihn wirklich schlecht machen.


    1. Die Abfertigung. Grundsätzlich nur ein Zug bzw. ein Wagen, dazu extrem langsame Abfertigung in der Station. Der Park hat die mit Abstand schlechteste Abfertigung von allen Cedar Fair Parks, in denen ich bisher war.


    2. Es fehlt Schatten. Der Park bietet insgesamt weniger Schatten als so mancher Six Flags Park.


    3. Das Publikum. Das war das schlimmste Publikum, das ich je hatte. Das liegt an der seltenen Kombination aus extrem dumm und extrem assozial.


    Ich hatte es im Bericht ja schon anklingen lassen,das 70 % der Gäste mit Gurten, Schildern,losen Gegenständen,etc. komplett überfordert waren und dadurch die Abfertigung massiv verzögerten.Zudem ist "nach hinten durchgehen" ebenfalls ein Fremdwort. In der ersten oder den ersten beiden Reihen drängelten sie sich und die weiter hinten liegenden Gates wurden kaum beachtet.


    Zudem kommt das Sozialverhalten. Wir haben es gleich vier( !) mal erlebt,das man sich vordrängeln wollte. Beim ersten Mal haben sich zwei Gäste sehr robust bis zu ihren Freunden durch die Warteschlange..naja,geschubst.

    Die anderen Gäste wurden einfach aktiv zur Seite geschubst. Die anderen drei Male haben es kleinere Gruppen versucht mit "wir wollen nur zu unseren Freunden da vorne". Auf unsere Antwort "dann müssen sie halt auf euch warten" oder aber "wo genau stehen die denn?Zeig doch mal,wer sind denn eure Freunde? " wurde reagiert, in dem man beleidigt aus der Warteschlange abgehauen ist.


    In dieser Kombination aus dumm und asozial habe ich das bisher so noch nie erlebt. In Kennywood war das Publikum auch asozial,aber wenigstens nicht dumm.


    Schade eigentlich. Wir machten uns nach gerade mal 4 Stunden schon wieder auf den Heimweg. Uns hielt in dem Park nichts mehr.

    Hätte ich das vorher nicht gewusst,wäre ich nie auf die Idee gekommen,das der Park zu Cedar Fair gehört. Es ist der schlechteste Cedar Fair Park von allen,die ich bisher besucht habe.


    Wir machten uns wieder zurück ins Hotel. Am nächsten Tag stand dann auch schon der letzte Park der Tour auf dem Programm: Indiana Beach.

    Today`s music ain`t got the same soul

    I like it old time rock and roll